WBC Tirol Herren Staatsmeister 2023

WBC Tirol Herren Bundesliga Meister 2023

Mit einem 9:7 Sieg beim ASV Wien (02.07.2023) konnten sich die WBC Tirol Herren den 21sten Meistertitel in der Wasserball Bundesliga sichern.

It was a hell of a ride. Das gilt für die umkämpfte Finalserie genauso, wie für die gesamte Saison, in die der WBC Tirol als Titelverteidiger gestartet war.

Grunddurchgang

Ein durchwachsener Grunddurchgang mit einem unerwartet knappen Auswärtssieg in Salzburg, einer empfindlich deutlichen Niederlage in Wien gaben zum Auftakt nicht viel Grund für Hoffnung. Auch die internationale Performance kann man rückblickend nur als vergebene Chance betrachten, schon in der ersten Runde der Alpe League ließ man gegen direkte Konkurrenten leichtfertig Punkte liegen, was den Elan in diesem Wettbewerb deutlich bremste. Mit heutigem Wissen unnötigerweise, da wäre insgesamt deutlich mehr drin gewesen. Überhaupt Graz: Das Becken in der Auster hat sich über viele Jahre als verfluchtes Gewässer in den Köpfen festgesetzt, die belastenden Erinnerungen konnte das Team selbst in der Bundesliga nicht abschütteln und ging so auch in der Steiermark baden in der dritten Runde. 

So blieben nur die OWL Heimrunden, um sich in die Meisterschaft zurückzukämpfen. In diesen drei Spielen im Innsbrucker USI meldete sich Tirol auch zum ersten Mal in dieser Saison nachdrücklich im Titelkampf zurück.
Am 25.3. fing der WBC Tirol an, Wasserball zu spielen und läutete damit die Spielzeit der Comebacks ein, denn mit den drei überzeugenden Siegen, die folgten, sollte man die Meisterschaft nicht das letzte Mal aus dem Grab zurückholen.

Playoff vs. WBV Graz

Es folgte ein erfolgreiches Trainingslager in Szolnok, das das Team mit viel Spielpraxis auf die Off-Season vorbereitete, ein Schatz, aus dem man schon bald schöpfen musste, denn schon kurz darauf war die nächste Rettungsaktion gefragt: Im der ersten Begegnung der Semifinalserie verspielte man gegen Graz nicht nur eine 8:5-Führung sondern den Vorteil in der Best-of-Three Serie und musste Tags darauf in der gefürchteten Auster bestehen, um ins Finale einzuziehen. Doch diesmal gelang der Coup, mit einer kämpferischen Teamleistung bezwang man die starken und motiviert aufspielenden Grazer denkbar knapp auswärts 9:10 und stand im Finale.

Finale vs. ASV Wien

Dass man auch in der Endspielserie mehrmals von verlorenem Posten aufstehen musste lag zunächst nicht an Spiel 1 im Innsbrucker Tivoli, obwohl Tirol auch dort schon im dritten Viertel eine Führung aus der Hand gab. Im Penaltyschießen konnte man sich letztlich durchsetzen und startete mit 1:0 in die zweite Begegnung der Best-of-Three Serie. Und doch war man im Wiener Stadionbad weit davon entfernt den Sack zuzumachen. In einer torarmen und intensiven Anfangsphase forderte schon bald das knappe Spiel vom Vortag seinen Tribut, die ältere Tiroler Mannschaft unterlag im Abnützungskampf und ging in der zweiten Hälfte des Spiels gegen frischere und effektive Wiener gnadenlos unter. Am Ende war es eine bittere 10:3 Niederlage, die es in der 42 Tage währenden Spielpause vor dem alles entscheidenden Finalspiel abzuschütteln galt.

Beim High Noon im Wiener Stadionbad erwischte die Heimmannschaft den besseren Start, insbesondere in der ersten Halbzeit fehlte dem WBCT das Schussglück, gleich mehrmals wollte der Ball von der Innnenlatte nicht ins Tor prallen, während Wien mit seinem Chancen klinisch verfuhr. Zur Halbzeit stand es 5:2 und Coach Christian Burtscher nutzte die Pause, um das Team eindringlich wachzurütteln. Eine folgenreiche Intervention, wie sich herausstellen sollte, denn beim Spielstand von 6:2 startete der WBCT das letzte große Comeback dieser Saison und arbeitete Dank einer unüberwindbaren Defensive um Goalie Martin Valter den Rückstand ab. Das Stadionbad hatte sich dank vieler mitgereister Fans in eine Tiroler Heimstätte verwandelt, als Pippo Perisutti per Traumtor (!) zum 7:7 ausglich. Und als Johannes Gratzl und Patrik Gasparik auf den 7:9 Endstand erhöhten, konnte der geschockt wirkende ASV Ströck Wien der Tiroler Entschlossenheit nichts mehr entgegensetzen.

Mit einer Willensleistung konnte der WBC Tirol sich zum Meister 2023 küren und zum ersten Mal seit 2014 seinen Titel verteidigen.