Salzburg kann im Tivoli den Cup verteidigen
Mit dem Österreichischen Cupbewerb starteten die Herren des WBC Tirol und des WBC Innsbruck in die neue Saison und auch wenn der Cup diesmal wie im Vorjahr nach Salzburg ging, wird man viel Positives in die neue Spielzeit mitnehmen können.
Als am Samstag um 14:30 bei Kaiserwetter im Tivoli das erste Pokalspiel angepfiffen wurde, standen die Zeichen bei den drei beteiligten Teams auf Vorbereitung. Bei Tirol fehlten Janov, Murín, Kindelan-Cuervo, Röhle und der Topscorer der Meistersaison Zoltán Ádám. Dem WBCI steht ein Jahr der Weiterentwicklung und Nachwuchsförderung bevor, das vollkommen neuformierte Fohlenteam musste neben den Routiniers des Vorjahres zudem Spielmacher Stefan Perisutti verletzt vorgeben. Auch bei Salzburg war die Liste der Fehlenden lang, der Titelverteidiger konnte aber seinen neuen Centerspieler István Hegedüs präsentieren, der ein durchaus gelungenes Österreich-Debüt feiern konnte.
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Den Grundstein für ihren ersten Erfolg der Saison konnten die Mozartstädter schon im ersten Spiel legen: In einem hochklassigen Westderby trafen Tirol und Salzburg aufeinander und boten von Beginn an einen Schlagabtausch mit offenem Visier. Die experimentellen modifizierten Regeln, die bei diesem Bewerb zum ersten Mal in Österreich getestet wurden, trugen zu einem rasanten und mitreißenden Spiel bei und verlangten den Spielern, die direkt aus der Aufbauphase in den Spielbetrieb starteten, alles ab. 6 gegen 6, kleiner Ball, 25 Meter Spielfeld, weniger Angriffszeit (25 Sekunden) – dies bedeutet für die Akteure auch weniger ereignislose Phasen, schnellere Angriffe, keine Zeit zum Verschnaufen. Und Improvisation in den Überzahlsituationen.
WBC Tirol vs. PL Salzburg
Dies schien den Salzburgern zunächst ein wenig besser zu schmecken. Die Gäste gingen zwar in Führung, konnten Tirol aber niemals abschütteln. Selbst einen Rückstand von drei Toren konnte Tirol vor Schluss noch drehen, das letzte Time-Out Sekunden vor Schluss konnten Pavol Kovács Schützlinge allerdings nicht mehr verwerten. In Summe musste man sich in einer guten Partie starken Salzburgern, denen im Spielverlauf fünf Penalties zugesprochen wurden, denkbar knapp geschlagen geben. Der dramatische Schlussakkord ging auch an Coach Kovac nicht spurlos vorbei, kurz vor Abpfiff wurde er wegen Reklamierens mit einer roten Karte bedacht und war damit für die verbleibenden Cupspiele gesperrt.
Die anschließenden beiden Samstagspartien, die der WBC Innsbruck gegen Tirol und Salzburg bestritt, verliefen trotz des strammen Programms ohne Überraschungen. Beide Favoriten setzten sich durch und qualifizierten sich damit für das Cupfinale das am Sonntag um 10 Uhr erfolgte.
Cupfinale: PL Salzburg vs. WBC Tirol
Angeführt von Spielertrainer Tamás Ádám erwischte Tirol im Finale einen Fehlstart. Auf den endgültigen Ausschluss Christian Böhmes in der zweiten Spielminute (nach einem kleinen tête-à-tête mit István Hegedüs) folgte eine chaotische Phase, in der der WBCT nicht zur Ordnung fand. Als man der aufgebrachten Stimmung in der Mitte des ersten Spielabschnitts Herr wurde, stand es bereits 5:0 für Salzburg. In der Folge kam man immer wieder heran, beim Stand von 8:6 schien die Schubumkehr kurz möglich, doch wie schon am Vortag kam Salzburg in den entscheidenden Momenten zu Toren und konnte den amtierenden Meister auf Abstand halten.
Der 11:7 Sieg der Salzburger war alles in allem folgerichtig, das frühe Ausscheiden Christian Böhmes und das Fehlen des Coaches am Beckenrand konnte leider nicht kompensiert werden. Auf ein Aufeinandertreffen der Finalisten in Vollbesetzung und in Matchform während der Saison darf man sich jedenfalls freuen, der Vorgeschmack am letzten Freibad-Wochenende vor einer tollen Kulisse im Tivoli macht natürlich Lust auf mehr. Salzburg konnte seinen Matchplan durchziehen, ihr neuer ungarischer Centerspieler hat sich als Verstärkung erwiesen. Für Spannung ist also gesorgt, wenn in sechs Wochen die Bundesliga mit einem Vorrunden-Turnier wieder Fahrt aufnimmt.
Ergebnisse:
WBCT vs. PL Salzburg: 12-13
PL Salzburg vs. WBCI: 17-5
WBCI vs. WBCT: 8-21
Finale:
PL Salzburg vs. WBC Tirol: 11-7