Bundesliga-Auftakt: Zwei Siege und eine bittere Niederlage gegen den Meister

Die Bundesliga ist zurück aus der Sommerpause und startet gleich mit einem Kracher in die neue Saison: Titelverteidiger Salzburg entscheidet das erste Spitzenspiel der Saison klar für sich, ASV Wien debütiert souverän gegen den Wiener Sport-Club und WBCI/Dornbirn sorgt gegen Graz für eine kleine Sensation. Die Ereignisse der ersten Bundesliga-Runde:

Freitag:

Fast ein halbes Jahr musste man darauf warten, am Freitag den 24. November war es dann endlich wieder so weit: Im Innsbrucker USI ging die neue Bundesliga-Saison endlich wieder los. Die neuformierte Spielgemeinschaft WBC Innsbruck / TS Dornbirn gastierte als erster Gegner im Tiroler Heimbecken und absolvierte eine erfolgreiche Feuertaufe gegen hochmotivierte Tiroler, die nichts anbrennen ließen. Nicht nur für die westösterreichische Team-Kooperative war die Partie ein Debüt, auch die Neuzugänge auf Seiten des WBCT feierten einen gelungenen Einstand: Keno Benedetto, Stefan Perisutti (beide vom WBCI) und der ungarische Neuzugang Milán Markovics (SV Cannstatt), der Oleg Ukhal (Karriereende) als Torhüter nachfolgt, lieferten eine gelungene Premiere. Das Endergebnis von 25:6 war an diesem Abend Nebensache.

WBCT vs. WBCI/DO 25-6 (8-0; 8-3; 4-1; 5-2)

Um 20:40 wurde auch in Wien die neue Bundesliga-Saison eingeläutet, das erste Hauptstadt-Derby zwischen dem ASV Wien und dem Wiener Sport-Club brachte ebenfalls einen klaren Favoriten-Sieg, bei dem Neuzugänge die Hauptrolle spielten. Der klare 19:10-Erfolg des ASV geriet für den neuen Centerspieler László Surányi (aus Pécs, Ungarn. Zuletzt in der zweithöchsten Spielklasse) zur Torparade, der Legionär steuerte gleich 6 Tore zum deutlichen Sieg seiner neuen Mannschaft bei.

ASV Wien vs. WSC 19-10 (5-2; 5-1; 7-3; 2-4)

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Samstag:

In Innsbruck ging es am Samstag weiter mit Bundesliga-Wasserball, nachmittags empfing Tirol den WBV Graz, der die Vizemeister in diesem Spiel wesentlich mehr forderte, als das die Hausherren geplant hatten. Nach einer 7:2 Führung schafften es die favorisierten Tiroler nicht, sich entscheidend abzusetzen und machten sich mit einer chaotischen Spielanlage das Leben schwer. Es regnete Ausschlüsse, Foulpfiffe und auch rote Karten und die Grazer konnten die Chancen, die sich Ihnen boten, clever nutzen. Angeführt von Filip Popic und die stark aufspielende Nachwuchshoffnung Tobias Lang konnten die Außenseiter das Spiel durch gute Abwehrarbeit sehr lange offenhalten, während der kroatische Neuzugang Marko Cular vorne durch Überzahltore für Entlastung sorgte. Auch wenn Graz zu keinem Zeitpunkt in Führung gehen konnte, glich die Partie einem offenen Schlagabtausch, ehe sich der WBCT in den Schlussminuten des Spiels durch eine gemeinsame Kraftanstrengung letztlich durchsetzen konnte.

WBC Tirol vs. WBV Graz 17-13 (5-2; 3-5; 5-3; 4-3)

Im Anschluss traf WBCI/Dornbirn auf den Titelverteidiger Salzburg, der sich auch ohne den Führungsspieler Tamás Gyurováth gegen das junge Team um Kapitän Maximilian Frolik keine Blöße. Der junge Vorarlberger Torhüter Sebastian Seyer konnte auf Innsbrucker Seite allerdings trotz der klaren Niederlage über weite Strecken glänzen und mit überraschenden Paraden brillieren. Endergebnis: 5:18

WBCI/DO vs. PL Salzburg 5-18 (1-3; 2-5; 1-4; 1-6)

Sonntag:

WBCI/Dornbirn war auch am Sonntag im Einsatz, mit dem WBV Graz wartete am nächsten Tag ein direkter Platzierungskonkurrent auf das Newcomer-Team, der zudem schon am Samstag durch einen starken Auftritt gegen Tirol eine Duftmarke setzen konnte. Doch die junge Spielgemeinschaft ließ sich davon nicht beeindrucken und bot eine unerwartet souveräne Leistung gegen die giftigen Steirer, die am Vortag den großen Bruder Tirol so gefordert hatten. In einer spannenden, hochklassigen Partie belohnte sich Innsbruck-Dornbirn für das abgeklärte Teamwork und konnte erstmals in der Bundesliga anschreiben:

WBCI/DO vs. WBV Graz 10-7 (2-2; 3-2; 3-2; 2-1)

Um 14:30 kam es dann zum Höhepunkt des ersten Bundesliga-Weekends, die erste Neuauflage der letztjährigen Finalpaarung begann ausgeglichen, spannend und wie erwartet hochklassig. Allerdings geriet die Heimmannschaft im zweiten Durchgang aus dem Tritt und musste nach der zwischenzeitlichen 5:4-Führung drei Gegentreffer en suite hinnehmen. Der Kampf intensivierte sich zusehends, doch mit wachsender Verbissenheit büßte das Tiroler Spiel zusehends Kaltschnäuzigkeit, Übersicht und Koordination ein. Salzburg, das ersatzgeschwächt angereist war, konnte den zuhausegebliebenen Gyurováth gut ersetzen, der Neuzugang Srdjan Zivanovic (HUN) fügte sich nahtlos in die Führungsrolle, gemeinsam mit Center Hegedüs konnte er die immer wieder auflodernde Tiroler Hoffnung rasch mit Gegentreffern im Keim ersticken.

Doch Tirol gab sich nicht auf. Im spektakulären Finish der Partie bot sich dem Heimteam mehrmals die Möglichkeit, das Spiel zu drehen, doch das Unvermögen vor dem Tor wurde vom abgeklärten Titelverteidiger unerbittlich bestraft. Die 9:12 Niederlage in einem Spiel, in dem Salzburg die reifere und abgeklärtere Mannschaft stellte, war letztlich die logische Konsequenz.

„Die Niederlage gegen unseren Erzrivalen schmerzt, aber man hat gesehen: Salzburg ist in der Vorbereitung bereits weiter und hat in den entscheidenden Momenten bessere Entscheidungen getroffen, als wir. Wir haben nicht unsere beste Leistung gezeigt, aber die Saison ist noch lang und für eine Revanche wird sich noch die eine oder andere Gelegenheit bieten. Wir setzen alles daran, im richtigen Augenblick bereit zu sein.“

Christophe Koroknai, WBCT

WBC Tirol vs. PL Salzburg 9-12 (4-4; 2-4; 1-3; 2-1)